Intelligenz und Begabung

Die Maßnahmen

Ein Gedicht, dass mich seit langem begeistert. Den Titel kenne ich jetzt auch endlich!
Die Maßnahmen

Die Faulen werden geschlachtet,
die Welt wird fleißig.

Die Häßlichen werden geschlachtet,
die Welt wird schön.

Die Narren werden geschlachtet.
die Welt wird weise.

Die Kranken werden geschlachtet,
die Welt wird gesund.

Die Alten werden geschlachtet,
die Welt wird jung.

Die Traurigen werden geschlachtet,
die Welt wird lustig.

Die Feinde werden geschlachtet,
die Welt wird freundlich.

Die Bösen werden geschlachtet,
die Welt wird gut.

Erich Fried

aus: Erich Fried: gesammelte Werke. Bd. 1.
Wagenbach Verlag. München 1993, S. 565. © Claassen.

Tierische Intelligenz

Ein Blick ins Tierreich zeigt, das nur der Mensch Sprache in einer Form benutzt, wie wir es gewohnt sind. Nur Menschen können über die Funktionen von Sprache referieren, diskutieren oder schreiben. Es gibt allerdings Tiere, die durchaus miteinander kommunizieren, indem sie Geräusche ausstoßen, die von anderen wahrgenommen werden.
Um miteinander sprechen zu können, bedarf es einiger Voraussetzungen. Zum einen müssen die Gesprächsteilnehmer in der Lage sein, Sprache zu produzieren und wahrzunehmen. Sie müssen also über entsprechende Organe verfügen.
Allerdings gibt es auch nichtsprachliche Kommunikation, die zum Beispiel über Gerüche stattfindet.
Einzellige Organismen, wie Wimperntierchen, können zwar über ihre Haarzellen Organismen detektieren und ihnen durch Bewegung ausweichen, aber ihre Haarzellen sind nicht dazu ausgelegt die Bewegungen anderer Wimperntierchen wahrzunehmen. Es interagiert also höchstens mit seiner Umwelt, kommuniziert aber nicht mit anderen Artgenossen.
Beim Menschen hat sich die Motorik so entwickelt, dass wir Sprache durch Muskelaktivität erzeugen können, die von anderen Menschen wahrgenommen werden kann. Bestimmte Muskeln pressen Luft aus den Lungen, die von anderen Muskeln des Sprechapparates zu Sprachlauten geformt wird. Diese Laute können über eine gewisse Distanz transportiert werden, und unser Gehör, welches genau wie die Wahrnehmungsorgane niedriger Organismen auf Haarzellen basiert, kann diese erzeugten Laute wahrnehmen.
Natürlich kennen wir viele Tiere, die ebenfalls diese körperlichen Fähigkeiten besitzen. Typische Haustiere, wie Hund und Katze, verfügen über eine gewisse Sprachfähigkeit.
Das warnende Bellen des eigenen Hundes ist deutlich zu unterscheiden von seinem Freudengebell. Ebenso können Vögel bestimmte Laute produzieren, die als Warnrufe für andere Vögel dienen, wenn sich potenzielle Feinde nähern.
Es gibt also einige Beispiele im Tierreich für Lautproduktion, die eine bestimmte Absicht erfüllen. Am besten untersucht ist das Vorkommen von Warnrufen bei unseren nahen Verwandten- den Affen.
Manche Affenarten verfügen über ein Repertoire an Warnrufen, die spezifisch für bestimmte Gefahren, wie Adler oder Schlangen, sind. Abhängig von dem geäußerten Warnruf werden bei den Artgenossen auch angemessene Reaktionen ausgelöst. So wurde beispielsweise beobachtet, dass Affen nach einer Schlangenwarnung auf den Boden schauen, während der Luftraum in Beobachtung genommen wird, wenn Gefahr von Adlern signalisiert wurde. Man muss annehmen, dass Affen über eine Art von Semantik verfügen.
Die menschliche Sprache birgt schließlich einen typischen Aspekt, der sie von tierischer Kommunikation deutlich unterscheidet. Nämlich ihre hierarchische Struktur, die Syntax.

Der Philosoph Karl Popper hat Sprache in 4 Ebenen unterteilt, die jeweils vier verschiedenen Funktionen gewidmet sind:
Sprachebene Funktion Beispiel
1 Ausdrucksfunktion Weinen
2 Signalfunktion Alarmruf
3 Darstellungsfunktion „Wasser ist nass.“
4 Erklärungsfunktion „…weil…“

Bei der ersten Stufe geht es hauptsächlich um Lautäußerungen, die emotionale Zustände begleiten, wie etwa Lachen, Weinen oder Schreien. Tiere verfügen bekanntlich über diese expressive Sprachfunktion.
Bei Sprache der zweiten Stufe kommt die Signalfunktion hinzu, was ausdrücken soll, dass der Sender einer Lautäußerung beim Empfänger eine bestimmte Reaktion auslösen möchte. Hierzu gehören die oben genannten Alarmrufe von Tieren. Spätestens auf dieser Stufe ist ein Wissen über die Bedeutung der verwendeten Laute erforderlich, damit der Sender beim Empfänger tatsächlich die gewünschte Reaktion (Aufmerksamkeit, Flucht) auslösen kann. Auf der ersten Ebene ist nicht klar, ob die angeborenen kommunikativen Verhaltensweisen eine von den anderen Artgenossen verstandene Bedeutung tragen, wenngleich es wahrscheinlich ist, dass die Lautäußerung dem Empfänger dazu dienen kann, emotionale Zustände des Senders zu erkennen.
Auf der dritten Ebene kommt aber eine deskriptive Funktion hinzu, die es beispielsweise auch ermöglicht zu lügen. Der größte Teil der menschlichen Kommunikation spielt sich auf dieser dritten Ebene ab und erfordert zusätzlich zum semantischen Wissen eine Syntax. Beispiele sind Beschreibungen des letzten Urlaubsorts oder des Weges zu einem neuen Ort. Das nichtsprachliche Verhalten von manchen Tieren schließt zwar auch das Konzept der Unwahrheit bzw. des Betrugs ein. Affen können sich gegenseitig betrügen, etwa indem sie Warnrufe in Abwesenheit einer Gefahr abgeben, um eine Futterquelle für sich alleine zu beanspruchen. Aber in ihrer Sprache ist die dritte Ebene bisher nicht beobachtet worden.
Schwierigkeiten bei der Untersuchung, ob Affen ihre Sprache auch für Funktionen der dritten Ebene einsetzen, brachte der Sprechapparat der Affen mit sich, der nicht so gut für komplexe, differenzierte Lautäußerungen geeignet ist wie der menschliche. Allen und Beatrice Gardner brachten deshalb der Schimpansin Washoe über 100 Symbole der amerikanischen Gebärdensprache bei. Die erlernten Zeichen waren Abstraktionen für Objekte und Attribute. Washoe lernte, diese Zeichen anzuwenden, um Signale zu übermitteln, die in erster Linie Forderungen nach Nahrung und Zuneigung (Streicheln) darstellten. Obwohl dieses Experiment zeigte, dass Schimpansen in der Lage sind, abstrakte Symbole zur Kommunikation einzusetzen, wurden ausschließlich Funktionen der zweiten Sprachebene von Washoe verwendet. Sie hat außerdem keine Syntax erlernt und konnte nicht zwischen Sätzen ihres Betreuers wie „Ich geben Washoe Banane“ und „Washoe geben mir Banane“ unterscheiden.
David Premack hat einer weiteren Schimpansin, Sarah, das Verwenden von Plastikchips zum Zweck der Kommunikation beigebracht. Sarah war anschließend in der Lage, die Symbole in einer inhaltlich sinnvollen Reihenfolge anzuordnen und sogar einfache Wenn-dann-Aussagen zu treffen. Ordnete man die Symbole „Apfel“ und „zwei halbe Äpfel“ auf einer Magnettafel an, so konnte sie das Symbol „Messer“ zwischen die anderen beiden Symbole heften, was eine kausale Bedeutung anzeigte. Obwohl Sarah also eine rudimentäre Struktur in symbolischer Kommunikation verwenden konnte, waren ihre eigenen Sprachäußerungen stets wieder nur auf der zweiten, expressiven Ebene der Sprache angesiedelt.
Susan Savage-Rumbaugh untersuchte die grammatikalischen Fähigkeiten von Bonobo-Affen, die wegen ihres sozialen Verhaltens in Gruppen bekannt sind. Im Gegensatz zu den vorherigen Experimenten untersuchte sie aber nicht die Sprachproduktion, sondern das Sprachverständnis, indem sie die Fähigkeit des Bonobo Kanzi und eines Kindes während ihrer Entwicklung verglich. Bis zu einem Alter von etwa 2½ Jahren entwickelte sich das Sprachverständnis der beiden recht ähnlich. Dann aber entwickelte sich die Sprechfähigkeit des Kindes rasant weiter, während der passive Wortschatz von Kanzi bei 400 bis 500 Wörtern stehen blieb.
Auf der vierten Ebene wird von der Sprache eine argumentative Funktion erfordert. Diese Stufe ist ganz klar dem Menschen vorbehalten. Nur wir erklären einander, warum wir etwas tun oder wollen und tauschen verschiedene Argumente für und wider eine Sache aus.

Vorwissen

In dem Seminar "Was passiert eigentlich in den Köpfen unserer Schüler?" bei Dipl. Päd. Johann Prosper Kako haben wir, aufgrund der kurzfristigen Absage des ursprünglich angesetzten Referates, einen Film gesehen, der den wundersamen Titel "Die Erste aller Welten" trägt und auf arte ausgestrahlt wurde.
Der Film von Ernst-August Zurborn und Gabriella Angheleddu geht der Frage nach, was wir vor unserer Geburt erleben, erlernen und (teilweise bis in unsere Welt nach der Geburt) behalten.
Einen ausführlicheren Einblick gibt arte.
Zum Beispiel wurde in dem Film eine schwangere Musikerin vorgestellt, die ihrem Ungeborenen täglich ein bestimmtes Stück auf der Harfe schlug. Nach der Geburt, wie schon im Mutterleib, war die Reaktion ein völlig beruhigter Puls und ein kräftiger Schlaf!
Als allerdings ein Neugeborenes, dass pränatal mit harter Rockmusik gefüttert wurde und dabei total entspannte, mit der Harfenmusik beschallt wurde, flossen sofort die Tränen und das Geheule hätte jeden Metalkreischer vor Neid erblassen lassen!
Des Weiteren wurden aktuelle Forschungsergebnisse zur Sprachentwicklung genannt. Wenn ein Mensch auf die Welt kommt, kann er zwar nicht sprechen, er hat jedoch die Anlagen in sich und muss diese nur noch "inhaltlich" füllen. Vielleicht kann man es mit einer Autofabrik vergleichen, in der die Roboterarme zwar ihre Arbeit verrichten, aber keine Rohstoffe, bzw. Verarbeitungsteile in den Montageprozess gelangen.
Zum frühen Spracherwerb des Kindes gibt es auch eine wirklich hübsche Seite.

Wer nicht fragt, bleibt dumm

Wer kennt nicht die Zeile aus dem Sesamstraßenlied?
Kinder fragen gerne und oft und überfordern damit noch öfter ihre erwachsenen Gesprächspartner.
Doch auch Erwachsene stellen sich Fragen:
Männer denken eher an das wirklich Wichtige und fragen sich
-Wer bei der WM im Kader stehen wird.
-Wem Klinsmann die Torwartrolle zutraut.
-Warum der Poldi nicht spielt
und
-Wo der Klinsmann wohnt.
Da ich keine Frau bin, möge sich bitte jemand mit den Fragen der Frauen beschäftigen, die oder der sich damit auskennt!
Kindern jedenfalls ist Neugier angeboren und wird schrittweise aberzogen.
Natürlich gibt es Ausnahmen, also Fragen, die man kennen sollte. Dabei meine ich nicht: "Wie heißt Du?... Bist Du alleine hier?"
Sondern die bekannten 5 W-Fragen, die beim Notruf gefragt sind:
Was ist passiert?
Wo ist es passiert?
Wieviele Verletzte?
Welche Art der Verletzungen?
Warten auf Rückfragen!
Zugegeben, das sind nur vier Fragen und eine Aufforderung, aber die letzte Frage war früher Wer meldet?, aber das kann jetzt ja als Rückfrage geklärt werden!
Jedenfalls sind das nur lahme fünf Fragen.
Kinder verfügen über 13 Suchfunktionen,die das Gehirn verarbeiten kann. Ich glaube, dass es diese sind:
Wer?
Wie?
Was?
Wann?
Wo?
Wem?
Wofür?
Warum?
Wovon?
Weshalb/ Wieso / Weswegen?
Wessen?
Wogegen?

Student Act 2

Da wir dem Rhythmus schon auf der Spur waren, der seinen Schwerpunkt auf der linken Hemisphäre hat, wollten wir nun der rechten Hemisphäre auf die Schliche kommen. Dies sollte uns mit Schwingungen gelingen, deren Zeichen bestimmte Vokale sind.
So steht das a für Aperzeption. Perzeption bezeichnet das unbewußte Wahrnehmen eines Gegenstandes, womit Aperzeption dass bewußte Wahrnehmen ist. Dafür ist das Gehirn allerdings nur bereit, wenn es Emotionen (e) bereit hält.
Das Gehirn kann nur kreativ arbeiten, wenn es einen Gegenüber hat. Sei dies ein Gesprächspartner, also ein anderer Mensch, oder ein leeres Blatt Papier (heutzutage auch ein leerer WebLog), ein Instrument, ein Malblock oder eine Leinwand. Das wichtige ist, dass i, nämlich Interaktion, stattfindet.
Die linke Hemisphäre liebt das o, die Ordnung, aber die rechte Hemisphäre zerstört gerne. Sie produziert gerne u, also Unordnung, um kreativ neues zu schaffen.

Kinder bauen beharrlich einen stolzen Turm auf, um ihn nach kurzem erhabenen Strahlen einfach zu zerstören und sich dabei wie wahnsinnig zu freuen! (Macht mir auch heute noch Spaß!)

Nach dieser kurzen Einweisung ging die Probe los. Diesmal gesellte sich ein weiterer Dirigent zu unserem Stammpersonal. Zu den Texten kamen diesmal noch die Vokale a,e,i,o ,die von der letzten Reihen gesungen werden sollten. Des weiteren bekam jede der vier Gruppen einen Vokal zugeordnet. Ich war in der dritten Gruppe und wir hatten das, meiner Meinung nach undankbare, i.
Nach einigen Steigerungen des Zusammenwirken, der verschiedenen Texte (Rhythmen) und Vokale (Schwingungen) stand das Gesamtbild.
Der Gastdirigent stachelte seine letzten Reihen, aber auch uns, noch einmal an:"Stellt euch vor hier vorne steht eine Kerze! Die wollen wir jetzt aussingen!"
Erst sangen die vorderen Reihen jeder der vier Gruppe ihren Text, auf ein Zeichen des Dirigenten setzten sich die Sänger und verstummten, gleichzeitig standen die hinteren Sängerreihen auf, um den jeweiligen Vokal zu singen. Der nächste Wechsel betraf nur die Reihen, nicht jedoch den Text! Die unteren Ränge sangen also die Vokale weiter, um dann den mittleren Rängen die Chance zu geben, auch einmal den Text zu singen, und so weiter.
Ich fand es sehr schwer, das i zu halten, ansonsten hat es wieder einmal Spaß gemacht.

Student Act

Der Tatsache trotzend, dass ich weder Intelligenz noch Begabung besitze, habe ich mich in die Veranstaltung gewagt. Doch schon die ersten Fragen waren zu viel für mich: "Was ist Intelligenz und was Begabung?"

Nachdem wir unsere schriftlichen Antworten abgegeben hatten, klärte Herr Schmid uns auf: Intelligenz ist die Fähigkeit des Gehirns zu Ordnen. Begabung ist demnach die Fähigkeit, auf diese Ordnung, dieses Ordnungssystem zurückzugreifen.
Mit dieser Begriffserklärung kann ich auch die Aussage, dass der Intelligenzquotient am Tag variiert, viel besser verstehen. Logischerweise kann mein Gehirn nach anstrengenden Ordnungsprozessen nicht mehr so gut funktionieren!
Fussballkopf

Nach diesem kurzen theoretischen Teil kam der spektakuläre Akt der Veranstaltung:

Auf der Suche nach dem Rhythmus

Das Auditorium wurde in vier Gruppen aufgeteilt, die jeweils drei Wörter finden sollten, die mit "b" beginnen. Die Wörter der ersten Gruppe sollten einsilbig sein, die der zweiten zweisilbig usw.
Eine Dreierkombination wurde pro Gruppe als Text genommen. Ja, Text!
Die Ereignisse überschlugen sich: Vier Musikstudenten erklärten sich bereit, als Dompteure..äh..Dirigenten die Einzelwesen zu einem Chor zu formen.
Und? Was soll ich sagen? Es klappte! Wir mutierten zu den Fischerchören, elefanten es ging sogar soweit, dass Herr Schmid einige Studenten zum Tanz aufforderte. Vier Mutige, darunter auch ich, trauten sich und stampften wie Elefanten im Zirkus! Jedenfalls kam es mir so vor.
Auch wenn es schwierig war, im Rhythmus (den wir ja suchten) zu bleiben. Denn jede Gruppe hatte irgendwie ihren eigenen Takt, der in der Mitte des Raumes zu einem Einzigen wurde. Es hat sich aber großartig angehört!

Gehirnstürme

Ein Furz kann zum Orkan werden

Kluger Rat

zum G8-Gipfel: "Jubel, Trubel, Heiterkeit Seid zur Heiterkeit bereit" (Bugs Bunny)

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